Mittlerweile ist mein Gepaeck mit den Riegeln angekommen – die Rallye kann also starten.
Auf der Fahrt vom Hafen in den Servicepark habe ich mir auch schon den ersten – und hoffentlich einzigen – Sonnenbrand eingefangen. Ich bin die 120 km ohne Handschuhe gefahren, hatte sie zwar eingecremt, aber die Sonne ist sehr aggressiv. Aber allmaehlich nehmen sie wieder normale Formen an.

Dann war ich natuerlich bei einer Milonga zum Tangotanzen. Grossartig, ich hatte tatsüchlich argentinische Tanzpartner, die mich uebers Parkett geschoben haben.

Bert und ich haben gestern noch die letzten Handgriffe am Motorrad gemacht, Kisten umgepackt und Sachen sortiert. Und heute Nachmittag hatte ich dann die Finale Kontrolle. Alles in Ordnung, ich habe alle Stempel bekommen und mein Bike steht im Park ferme.

Die Leute von der Organisation waren gewohnt froehlich und alle waren in Neujahrsstimmung. Ausserdem sind alle heiss darauf, dass es endlich losgeht.

Fuer Morgen ist eine Showrunde durch Buenos Aires geplant. Zwischen 16 und 23 Uhr werden alle Fahrzeuge die Rampe auf der Avenida passieren. Das wird sicher ein Heidenspass, denn die Zuschauer hier sind alle total rallyeverrueckt. Laut ASO waren 60.000 Zuschauer in der Dakar-City. Es den ganzen Tag unglaublich viel Betrieb. Die Leute standen in langen Schlangen, um z.b. an ein Foto im Truck zu gelangen.

Ich habe auf der Strasse schon so viele Autogrammkarten und Aufkleber verteilt. Die wurden mir aus den Haenden gerissen und es waren Menschentrauben, die Fotos mit mir und meinem Bike machen wollten. Grossartig, es macht richtig viel Spass hier.

Mit RTL habe ich heute auch ein schoenes Interview gedreht. Ich bin im Park auf einem Plastik-Kinder-Quad mit einem Kind um die Wette gefahren. Ich denke, die Leute werden sich an den Bildschirmen zu Hause totlachen. Ich mit kurzem Rock und weissen Beinen, die nie die Sonne sehen… herrlich.

Jetzt werde ich mich noch dransetzen, die Steckeninfos durchzuarbeiten. Sehen, wie schnell die Strecken sein werden, angenommene Durchschnittsgeschwindigkeiten der Topfahrer ausrechnen und mich auf sehr fruehe Aufstehzeiten einrichten. Der frueheste Start ist am letzten Tag…3.45… noch Fragen…
meistens geht es aber um 5 Uhr los. Genau meine Zeit, das wird ein echtes Vergnuegen.

Um mich noch extra zu motivieren hat Bert mir versprochen, wenn ich das Ziel erreiche, dann bekomme ich ein neues Kleid von ihm…das ist doch mal was, Mechaniker, die ihre Fahrer mit Klamotten locken 😉