"Christina Meier will in Rumünien bleiben…" so lautete der Titel des meistgelesenen und am hüufigsten verlinkten Artikels bei den Jungs von www.marathonrally.com Hansy Silversurfer war auf der Suche nach den Ursachen fuer meine Results auf diesen einfachen und in der Tat nicht ganz fern liegenden Schluss gekommen.
Einer muss am Ende ja Letzter werden und da man unterwegs sehen konnte, dass die Jungs sogar noch um Platz 70 fighten nehme ich den dann doch gern. Waehrend der Woche war ich nie auf dem letzten Platz, aber die Taktik, die mein Mechaniker fuer die Dakar schon ausgegeben hatte…immer schön gleichmaessig fahren, die Jungs kicken sich selbst raus…ging auch hier auf. Leider mit vielen Verletzten. Ich bin dagegen crashfrei ueber die Woche gekommen. Und mit meinem normalen Rallyetempo-Schnitt von knapp 60 durch die Etappen gegondelt. Wie wir unterwegs feststellten, ich bin wie immer gefahren, die Jungs haben richtig Gas gegeben. Anders als bei einer langen Rallye, wo alle auf Durchhalten und Ankommen fahren.
So hatte ich am Ende in Balatonfured die Ehre als Allererste ueber das Podium zu fahren: Ladies first 😉

Probleme hatte ich waehrend der Woche eigentlich nur rund ums Thema Sprit. Da wird es Zeit, dass ich bei der Shell fuel challenge mitmache und ein paar wichtige Dinge dazu lerne. Zum Beispiel: wie erkenne ich schlechten Sprit schon vorher? Vielleicht gibts so etwas wie einen Sprit-Schnelltest…faerbt er sich gruen kannst du Gas geben, bei rot darfst du ihn auf keinen Fall einfuellen…das waere eine richtige Marktluecke.

Meine Planung fuer die Woche sah ausserdem vor, mich mit den Ablaeufen bei einer von der ASO veranstalteten Rallye vertraut zu machen und ich habe das Gefuehl, ich habe sehr viel darueber gelernt. 
Der Umgang mit dem GPS und auch das Zusammenspiel von Roadbook mit den Angaben zu den WPs und dem GPS. Hier waren doch ein paar Schikanen eingebaut, die man sicher noch verbessern muss. Aber im grossen und ganzen hatten ja alle mit diesen Problemen zu kaempfen und somit war es dann auch wieder ok. Ein Problem, das sich fuer mich, die ich auf Sicht fahre und nicht voll am Limit, sicher nicht so stellt, wie fuer die Top-Fahrer im Auto und auf dem Bike, wenn das Roadbook Fehler hat und ungenau ist, dann ist es bei ihrem Tempo schnell mal sehr gefaehrlich.

Die Jungs und Maedels von der Orga waren alle super nett und hilfsbereit. Und wir hatten viel Spass zusammen, denn man verbringt fast mehr Zeit damit, vor den Pruefungen anzustehen, als in der Pruefung zu fahren.

Die Zuschauer in Ungarn und Rumaenien waren unglaublich. Begeisterte Massen saeumten die Strassen auf den Verbindungsetappen und auch in den entlegensten Winkeln der Sonderpruefungen waren noch Fans zu finden. Die Strecke von Rumaenien zurueck nach Ungarn, immerhin 210 km konnte man eigenlich ohne Roadbook finden, man musste einfach nur entlang der jubelnden Menschen am Strassenrand fahren. Grossartig, das hat mir sehr viel Spass gemacht.

Wie auch bei den anderen Rallyes war es auch hier wieder wie bei einem grossen Familientreffen. Man trifft die Cousins und Cousinen, die man nur gelegentlich trifft. Mit grossem Hallo und viel Spass verbringt man die Woche und erzaehlt sich, was man so erlebt hat. Und die Finish-Party verbringt man fast nur damit, sich zu verabschieden und zu ueberlegen, bei welchem Event man sich wohl wiedertreffen koennte. …Faehrst du hier, faehrst du dort…da musst du unbedingt auch hin…
Und wie immer war es toll, wie gross die Hilfsbereitschaft untereinander ist.

Ich freue mich schon sehr darauf, sie alle bei der naechsten Rallye wieder zu treffen. Sicher spaetestens in Argentinien. Denn darauf sind schon alle ganz neugierig.

Um auf Hansys Frage vom Anfang der Woche zurueck zu kommen… eigentlich sah meine Planung im Mai ein paar Tage Enduro-Trainings-Spass in Rumaenine vor. Nur so und ohne um 6 in der Frueh aufzustehen…aber das muss warten. Meine kleine Mama, die in Gedanken immer als Schutzengel bei mir mitfaehrt und auf mich aufpasst braucht mich jetzt mal eine Weile zu Hause als Unterstuetzung, damit sie wieder gesund wird.

Das naechste Projekt wird also die Breslau-Rallye Anfang Juli sein.