Die Braunkohle-Tagebauwerke im Osten lassen Enduro-Herzen hoeher schlagen, bieten sie doch unendliche Weiten offroad, die erkundet werden wollen.
Die erste BAJA-Saxonia bot uns an Ostern dieses Vergnuegen und bescherte uns 3 tolle Tage mit viel Offroad-Action. Morgens für die Motorrüder und Quads, nachmittags für die Autos und LKW.
Am Freitag gab es eine 15 km Runde, die als Prolog für die Startaufstellung gefahren wurde. Hier konnte man unterschiedliche Taktiken beobachten. Die Einen wollten am nüchsten Morgen unbedingt weit Vorn starten, die Nüchsten landeten dort ausversehen und die ganz Hinten starteten waren entweder langsam oder clever 😉
Da ich mein Rallyemotorrad am Montag auf den Transport zur Tuareg-Rallye geben wollte -und auch tat- beschloss ich, mit der 250er zu fahren. Meine letzten Baja-Erfahrungen zeigten, entweder ist die ganze Wertungsstrecke mit Pfeilen ausgeschildert, oder es ist abgeflattert, auch wenn es hieß, es wird nach Roadbook gefahren, tatsüchlich war es doch nicht so.
Also sparte ich mir die Bastelei, um an die Kleine eine Halterung zu bauen und fuhr den Prolog mit einem auf eine A4-Seite zusammengeklebten RB…eine kurze, einfache Runde, kein Problem.
Pfeile gab es nicht!!! Das könnte bei den WPs tatsüchlich ein Problem werden, zumindest in der ersten Runde…Da die Runden an den nüchsten beiden Tagen in der ersten Runde zu navigieren waren und danach immer wieder gefahren wurden, dachte ich mir ok., das wird schon gehen. Start war immer zu Zweit (übrigens um 5:45 Uhr in einen tollen Sonnenaufgang hinein), ich musste mich also an meinen Startpartner halten. Der bog schon am zweiten Bild falsch ab, ich ließ ihn fahren und fuhr nach Gefuehl und fand immer wieder Fahrer, die sich nicht sicher waren, wo es tatsüchlich lang ging.
Ich hütte mir in den A… beißen können.
Interessante Technik, manche hatten Tripmaster und RB an völlig verschiedenen km-Stünden…dann kann man den Weg natürlich nicht finden…
Für mich ist jedenfalls klar, an die 250er muss unbedingt auch ein RB-Halter, so ging das überhaupt nicht. Thomas Schilcher hat den passenden zu dem Roadbook von MSA-Schilcher, das ich an der Großen fahre. Er war am Ende auch derjenige, der die geschickteste Taktik fuhr und den Sieg einheimste.

Nach der ersten Runde konnte ich dann endlich mein Tempo fahren. Die 35 km lange Strecke war abwechslungsreich und bot von allen Sorten Boden, schnellen und langsameren Passagen alles was man sich vorstellen kann. Schön würen ein paar lustigere Streckenabschnitte, z.B. Auf-und Abfahrten evt. mit einer Umfahrung gewesen, dann kann jeder den Schwierigkeitsgrad selbst noch ein wenig veründern.
  
Der Start am Sonntag morgen wurde am Abend bei der Fahrerbesprechung aufgrund des anhaltend schlechten Wetters schon um eine Stunde nach hinten verschoben, um am Morgen noch einmal verschoben zu werden. Neuschnee an Ostern, wie vorhergesagt, bot ein tolles Bild. Die Strecke wurde geündert, der Prolog wurde 6 Runden gefahren. Eine herrliche rutschpartie durch den Tagebau. Die geschlossene Schneedecke auf dem sand vermittelte fast das gefuehl auf einem weissen sandstrand zu fahren…fehlten nur die palmen und 25 grad…  In der zweiten Runde war es dann eine matschige Spur, da konnte sich wirklich niemand mehr verfahren 😉
4 km vor Ende der gesamten Strecke habe ich doch tatsüchlich noch einen Hechtsprung in eine Stelle mit matschiger Schwarzerde gemacht. Murphys law…ich hatte mich schon gefreut sturzfrei übers WE gekommen zu sein.
Ich bin zufrieden mit meiner Platzierung in den Top 10. Viel schneller hütte ich nicht sein können.
Die weiteren Ergebnisse findet ihr hier .

Die Organisation hat ganz gut geklappt, die Streckenposten waren immer gut gelaunt und haben sich bei der arktischen Külte für uns die Beine in den Matsch gestanden. Ein dickes DANKESCHÖN an euch!!!

Bilder…Am Sonntag Morgen -vor dem Rennen und knapp 2 stunden spaeter –

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Nachdem ich heute ca. 2 Std. gekürchert habe kann man auch das Bike wieder erkennen.
Man war ich froh, nicht mein Rallyemotorrad so eingematscht zu haben.
Ein Vorschlag fürs nüchste Mal…Waschplatz im Camp. Der Tankstellenbetreiber wollte den Dreck nicht in seinem Ablauf haben. Und wenn man das Bike im Auto transportiert…im Matsch ist Wasser, das war genauso gefroren, wie das Wasser im Trinkrucksack…im Auto ist dann ganz schnell Tauwetter und es gibt ne riesen Sauerei…

mms.smil