#itsnotarace ist das Motto der BMW GS Trophy in Thailand.
An erster Stelle steht das Team,
an zweiter Stelle steht das Team
und an dritter Stelle steht der gemeinsame Spaß am Fahren.
Tomm Wolf hat in sechsmonatiger Vorbereitungszeit vor Ort mit seinem Team eine Strecke mit vielen Herausforderungen gestaltet und hält sicher die eine oder andere Überraschung für uns bereit. Er hat beim Briefing angekündigt, wir würden ihn unterwegs hassen….nach überstandenem Tag aber doch lieben 😉
We will see… es scheint, als ob wir nie in den dritten Gang schalten werden, was eine Menge Abenteuer verspricht.
Die Teams bestehen aus den drei Gewinnern der GS Challenges in 19 verschiedenen Ländern.
Und erstmalig gibt es auch ein Frauen-Team. Ich habe die großartige Aufgabe erhalten, die Ladies als Storyteller zu begleiten.
Stephanie Bouisson, Amy Harburg und Morag Campbell haben sich qualifiziert und ich freue mich sehr darauf, sie bei ihrer Enduro-Challenge zu unterstützen.
Auf meiner Facebook-Seite könnt ihr unsere gemeinsamen Abenteuer verfolgen.
Und #gstrophy wird euch auf allen Social Media Kanälen ebenfalls mit News versorgen.
#GSTrophy Südostasien 2016
Ich hatte das große Vergnügen, das erste internationale Frauenteam bei der GS Trophy in Südostasien als Journalistin zu begleiten und ihr Team bei einigen Aufgaben mit etwas Muskelkraft zu unterstützen.
Bei der 5. Ausgabe der GS Trophy treten im Goldenen Dreieck im Norden Thailands 76 Fahrer in 19 Team aus 25 Nationen gegeneinander an. Jedes Team besteht aus drei Finalisten der Länder-Challenges und einem Journalisten, der das Team bei vielen Aufgaben unterstützen darf. Zum ersten Mal wird ist im Februar in Südostasien auch ein Frauenteam am Start.
Und es scheint, als hätten die GS Girls nur darauf gewartet, dass sie endlich zeigen können, dass auch sie mit der BMW R 1200 GS umgehen können.
119 Frauen aus 29 Ländern folgten dem Aufruf von BMW und sandten ihre Videobotschaften ein.
119 begeisterte Enduristinnen, die ihre Fähigkeiten bei der Challenge beweisen und um die drei Plätze im ersten Damenteam bei der GS Trophy kämpfen wollten.
Im September 2015 wurden die 10 Finalistinnen, die die internationale Jury mit ihrer Video-Botschaft überzeugen konnten, nach Südafrika eingeladen. Dort erwartete sie ein Vorgeschmack auf die Herausforderungen, die sie auch bei der Trophy antreffen werden.
Drei Tage lang kämpften an der Country Trax Off-road Riding Academy in Südafrika zehn GS Fahrerinnen aus Großbritannien, Frankreich, Spanien, Island, den USA, Kanada, Brasilien, Thailand, Australien und Südafrika um die begehrten drei Plätze im IFT, dem ersten Internationalen Frauen Team bei der GS Trophy.
Die Aufgaben, die die Frauen zu bestehen hatten, waren genauso anspruchsvoll wie die aller anderen GS Trophy Qualifyings, und in diesem Fall waren sie praktisch sogar identisch mit denen des südafrikanischen Qualifyings, das am selben Ort stattgefunden hatte.
Nach 13 harten Einzelwettkämpfen, die an drei Wettbewerbstagen zu bewältigen waren, errang Stephanie Bouisson aus Frankreich den Gesamtsieg, gefolgt von Amy Harburg aus Australien auf dem zweiten Platz und dicht dahinter von Morag Campbell aus Südafrika auf dem dritten Rang. Alle drei Damen werden BMW Motorrad Geschichte schreiben, denn sie nehmen als allererstes Frauenteam an der GS Trophy teil.
Statements der drei Finalistinnen:
Stephanie Bouisson (Frankreich). „Im vergangenen Mai habe ich am französischen GS Trophy Qualifier teilgenommen und einige Zeit später rieten mir Freunde, mich um eine Teilnahme an diesem neuen Qualifying für Frauen zu bewerben. Ich dachte: warum eigentlich nicht? Denn ich wollte Südafrika erleben. Ich bin wirklich überrascht, es geschafft zu haben, und freue mich riesig auf ein großes neues Abenteuer, auf neue Freundschaften und auf das Motorradfahren dort. Dass ich das Qualifying tatsächlich gewonnen habe, finde ich einfach unglaublich. Ich bin sehr stolz, im nächsten Jahr bei der internationalen GS Trophy in Thailand alle Motorradfahrerinnen repräsentieren zu dürfen.“
Amy Harburg (Australien). „Ich bin mit großer Begeisterung zu diesem Qualifying gekommen. Meine Erwartungen an mich selbst waren sehr hoch. Vor unserer Begegnung hier konnte ich die anderen Frauen aber nur schwer einschätzen. Meine Erwartungen an diesen Südafrikaaufenthalt wurden aber definitiv noch übertroffen. Ich finde es großartig, tatsächlich mit im Team zu sein. Ich freue mich darauf, nach Thailand zu reisen und den BMW Fans in aller Welt zu zeigen, wie sich diese GS Bikes fahren lassen und was wir alle gemeinsam zu leisten imstande sind. Meine Teamkolleginnen sind unglaublich toll, und so kann ich es kaum erwarten, mit ihnen gemeinsam das erste reine Frauenteam zu stellen.“
Morag Campbell (Südafrika). „Ich habe damit gerechnet, bei diesem GS Trophy Qualifying der Frauen Spaß zu haben und mich zu amüsieren, aber ich ahnte nicht, wie viel ich dabei lernen würde. Unzählige Menschen boten mir ihre Unterstützung an, teilten ihr Wissen mit mir und halfen mir, echtes Gemeinschaftsgefühl zu erleben, das einfach fantastisch war. Ich glaube, dass ich immer noch unter Schock stehe, weil ich es bis unter die ersten drei geschafft habe. Bis zu dem großen Event liegen jetzt noch fünf Monate vor uns, in denen ich mein Fahrkönnen auf der GS verbessern und mit Stephanie und Amy in Kontakt bleiben will. Es wird einfach großartig sein!“
#itsnotarace steht für den GS Spirit, gemeinsam mit Gleichgesinnten diese sieben Tage zu verbringen, Abenteuer und Herausforderungen zu bestehen und neue Freunde zu finden.
Jeden Tag fahren zwei andere Teams gemeinsam. Sie werden jeweils von einem der 11 Marshalls als Guide angeführt, der die Aufgaben moderiert, Zeiten stoppt und die Ergebnisse notiert. Unter ihnen gibt es einige ehemalige Trophy Teilnehmer, die ihre Passion für die GS und diesen Event hier leben können. Und auch hier gibt es eine weibliche Premiere: die Südafrikanerin Jolandie Rust ist der erste weibliche Marshall im Team der GS Trophy.
#itsnotarace ist das Motto der GS Trophy, dennoch ist es ein Wettkampf. Über sieben Fahrtage sind entlang der Strecke jeden Tag verschiedene Sonderprüfungen zu lösen, bei denen es vor allem darauf ankommt, als Team zusammen zu arbeiten.
Tomm Wolf, sportlicher Leiter der GS Trophy, hat insgesamt 6 Monate in der Region verbracht, um den Fahrern eine ganz besondere Herausforderung zu bieten: rund 1.400 Kilometer auf schmalen, gewundenen Pfaden durch die dicht bewaldete nordthailändische Hügellandschaft der Provinz Chiang Mai, bei Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius und extrem hoher Luftfeuchtigkeit.
„Es wird langsamer sein, aber auch heißer und technisch anspruchsvoller. Eine aufregende kulturelle Erfahrung erwartet uns. Wir bewegen uns in einer buddhistischen Region mit wunderbaren, freundlichen Menschen und einer Küche, die einen unglaublich guten Ruf genießt. Mit Tempeln und Tom Kha Gai [einer scharfen Hühnersuppe]! Ich habe mich in die Region und ihre Menschen verliebt und denke, dass es den GS Trophy Piloten genauso ergehen wird!“
Die 57 Finalisten der nationalen GS Challenges brennen darauf, die nordthailändischen Pisten unter die Reifen zu bekommen. Endlich ist es soweit. Das in ihrem Motorradfahrer-Leben aufregendste Erlebnis steht unmittelbar bevor, ihr einmaliges Abenteuer kann endlich beginnen.
Für die Trophy erhält jeder Fahrer eine für ihn personalisierte BMW R 1200 GS, die mit Offroad-Zubehör, wie z.B. Motorschutzbügeln und Enduro-Fußrasten für den extremen Einsatz bei der GS Trophy im Gelände in Nordthailand ausgestattet wurde. Viele fleißige Mechaniker haben die Bikes vorbereitet und während der Trophy gewartet. Sie waren jederzeit zur Stelle, wenn unterwegs oder abends im Camp eine helfende Hand benötigt wurde.
Die angekündigten sehr staubigen Pisten des ersten Tages hatten sich in den Tagen vor dem Start durch heftigen Regen in unpassierbare Schlammrutschen verwandelt. Quasi über Nacht musste eine Lösung gefunden werden, um den Tross zum nächsten Camp zu bringen, die Trophy zu starten und die Aufregung der Teilnehmer in Erlebnisse umzusetzen.
Die gute Ortskenntnis der einheimischen Helfer zahlt sich aus, die Strecke wird angepasst und die erste Etappe kann pünktlich starten. Auf den ersten 50 km haben die Teilnehmer Zeit, sich an den Linksverkehr zu gewöhnen, die ersten wilden Tiere zu sichten und nach Fotostopps mit Elefanten und Wasserbüffeln geht es zügig zur ersten Challenge.
Die Teams müssen jeweils zwei Bikes mit laufendem Motor den Weg hinab zur „Broken Bridge“ schieben und über die Reste der Brücke wuchten. Die Teams feuern sich gegenseitig an und vor allem das Frauenteam erhält jubelnde Unterstützung der anderen Teams und erntet viel Respekt für ihren Einsatz bei der ersten Aufgabe. Der perfekte Einstieg in die Trophy, denn hier kann auch der letzte Zweifler erleben, wie groß der Kampfgeist der GS Girls ist und die drei sympathischen Frauen erobern im Nu die Herzen der männlichen Teilnehmer und der Fans.
Die Aufgabe „Big Timber“ erfordert Zusammenarbeit, die richtige Technik und jede Menge Muskelkraft, um ein Bike über den Baumstamm, der den Weg versperrte, zu bewegen. Das Damenteam hatte so eine Prüfung erwartet, die richtigen Handgriffe geübt und das nötige Equipment mitgebracht, um Hebelwirkung zu nutzen, wo Muskelkraft fehlte.
Kurvenliebhaber kommen im Norden Thailands sowohl On- als auch Offroad voll auf ihre Kosten. Es gibt kaum eine Strecke, die länger als einen Kilometer geradeaus verläuft. Und die GS unterstützt diese Vorliebe wo sie nur kann. Sie bringt ihre Fahrer über Stock und Stein und klettert wie eine Bergziege auch die steilsten Anstiege hinauf und wieder herunter. Egal, wie ausgefahren die Schotterpisten sind, wie viele Steine auf den Dschungelpfaden den Weg erschweren, das Fahrwerk, das wohl von allen Fahrern im Enduro PRO Modus mit Traction Control off gefahren wurde, machte es leicht, die Strecken zu genießen. Und der Metzler Karoo ist die Allround-Waffe, die auf jedem Untergrund ihre Stärken entfalten kann.
Das Team von Tomm Wolf hat sich viele kleine Gimmicks einfallen lassen, um das Fahrkönnen, die Geschicklichkeit, die Balance, die Kraft, den Fokus, die Flexibilität, Teamwork, die Kommunikationsfähigkeiten, Problemlöse-Kompetenz und das Wissen der Teilnehmer zu testen und dabei gleichzeitig die Vielseitigkeit der GS unter Beweis zu stellen.
„Heavy Rain“ heißt so schnell wie möglich im steinigen Flussbett dem Wasserlauf zu folgen, dabei eine gute Spur zu wählen und gleichzeitig versteckte Botschaften zu finden. Doch im Eifer des Gefechts sind die Begriffe dann schnell wieder vergessen, oder gar nicht erst wahrgenommen worden. Und so führt die schnellste Zeit nicht automatisch zum Tagessieg.
Die Damen nehmen in der Wettbewerbsaufregung leider eine Ausfahrt zu früh und verpassen die letzten Meter, auf denen auch noch eine Botschaft versteckt ist. Sie lösen das Problem mit Köpfchen und raten den richtigen Begriff, denn es handelt sich um die Namen der Ausrüstungspartner Leatt, Marmot und ExOfficio.
Bei den Prüfungen „Do you know“ und „Bamboo Field“ werden Wissens- und Schätzfragen gestellt, ganz ohne fahrerisches Können. Hier geht es zum Beispiel darum, technische Daten vom Bike zu wissen, die Höhe des Standorts zu raten und die Anzahl der Äste einer großen Bambus Pflanze innerhalb von 10 Sekunden korrekt zu ermitteln.
Eine Botschaft befindet sich in luftiger Höhe eines Baumes und Amy Harburg hat schnell wie ein Dschungelaffe über die Schultern ihrer Teamkolleginnen den Baum erklommen und ist ebenso schnell wieder runtergesprungen, um die Botschaft an den Marshall zu übermitteln. „Ich habe Brüder, da lernt man es schneller zu sein und höher zu klettern, da man ansonsten untergebuttert wird.“, berichtet sie lachend, nachdem sie die Aufgabe erfüllt hat.
Das GPS-Navigations-Spiel konnte Punkte aufs Konto einspielen, wenn die Teilnehmer vorher den Umgang mit dem GPS trainiert hatten und ihr Wissen unter Stress, beim Rennen durch den steinigen Flusslauf in voller Montur, abrufen können. Die Girls laufen zunächst in die falsche Richtung, können ihren Fehler dann aber schnell korrigieren, sie hatten vergessen, das GPS in den Offroad-Modus umzustellen und es wollte sie zunächst über die Strasse zum gesuchten Wegpunkt führen.
Die Strecken zwischen den Prüfungen führen über schmale Dschungel-Pfade, vorbei an blühenden Orchideen, über schnelle und kurvige Pisten zwischen duftenden Kiefernwäldern, an Reisfeldern entlang und durch ohrenbetäubenden Lärm der aufgeregten Zikaden in den Baumwipfeln. In diesen entlegenen Gebieten im Norden Thailands treffen traditionelle Lebensweise und Moderne aufeinander. Die Menschen leben in Stelzenhäusern, beackern ihre Felder mit dem Ochsen und nutzen Smartphone und Internet. Und unter jedem Haus steht ein Pick-up, um den munter die Schweine und Hühner laufen. Egal, wie hart die Piste ist, ganz sicher kommt um die nächste Ecke eine Honda Dream mit der ganzen Familie an Bord.
Grandiose Ausblicke bieten die vielen Pässe und Strecken entlang der Bergkämme auf den offeneren Pisten oder den hervorragend asphaltierten Straßen, auf denen sich auch mal eine Kobra sonnt. Das „Land des Lächelns“ zaubert den Fahrern mit jedem Kilometer ein breiteres Lächeln ins staubige Gesicht.
Die Glücksformel hier lautet: Enduro + Offroad + Staub + Freunde = Glück
Die Foto-Challenge bietet den Teams die Möglichkeit, ihre Fans mit in die Trophy einzubeziehen. An zwei Tagen machen die Fahrer unterwegs Fotos, die auf der GS-Trophy-Webseite hochgeladen werden. Per Voting stimmen Freunde und Fans für ihre Favoriten und sorgen so für Zuwachs auf dem Punkte-Konto der Teams.
Fahrkönnen und Geschicklichkeit benötigen die Fahrer für einige weitere Aufgaben, die gut über die Etappen verteilt sind. Eine Gefahrenbremsübung, bei der die richtige Balance zwischen starker Beschleunigung und der richtigen Einschätzung des Bremswegs auf dem rutschigen Sandweg zu finden ist.
Das „Slow Race“ erfordert einen ruhigen Puls und eine sensible Gashand. Es geht darum, als Team die langsamste Zeit zu erreichen, ohne abzusetzen oder umzufallen. Stephanie Bouisson fährt extrem balanciert und sichert dem Damenteam bei dieser Aufgabe einen Platz im Mittelfeld.
Bei „Mai Daeng“ muss eine Strecke auf Zeit unter einer Brücke durch ein steiniges Flussbett mit grobem Geröll und im Zick-Zack die Böschung wieder hinaufgefahren werden.
Im „Dead End“ müssen die Teams alle drei Fahrzeuge vorwärts bis zum Ende der Gasse schieben und dann rückwärts zurück zum Startpunkt. Die beste Taktik war in diesem Fall mit 100% Einsatz vorwärts schieben und mit 85% zurück, um Stolpern zu vermeiden. Das gelingt leider nicht jedem Fahrer und verursacht dann einen Domino-Effekt im Team. Bei der „Buffalo Turn“ genannten Wendeübung geht es darum, alle drei Fahrzeuge fahrend so schnell wie möglich in einer Sackgasse zu wenden, um vor dem großen Buffalo zu flüchten.
Bei den Prüfungen treffen die Teams immer wieder aufeinander und es gibt oft längere Wartezeiten, die für´s Fachsimpeln genutzt werden. Im Dschungel locken die Lianen zum Tarzan spielen.
Der „Ho Chi Min Pfad“ ist ein Enduro-Abschnitt, der ohne Zeitnahme gefahren wird. Alle Teams meistern diesen schmalen und steinigen Pfad gemeinsam und unterstützen sich an den schwierigen Passagen gegenseitig. Die Damen düsen einfach hoch und blicken lachend in die überraschten Gesichter der bereit stehenden Helfer. Einheimische Trophy-Fans, die sich den Streckenverlauf anhand der Camps ausgetüftelt hatten und die, wenn ihre Vermutung zutreffend war, quasi den Fan-Jackpot geknackt hatten, freuen sich riesig, auf ihren kleinen Geländeflitzern hinter den Trophy-Teams herzufahren und die Teams anzufeuern. Manche von ihnen konnten stolz Fotos von jedem Tag vorzeigen, an dem sie den richtigen Riecher hatten. Viele von ihnen gehören zu den „Chiang Mai High Riders“, die zum Teil auch an der GS Challenge für den begehrten Platz im Team SEA (South East Asia) teilgenommen hatten.
Auch im Camp gibt es für die Teams am Abend nach dem Zelt-Aufbau Aufgaben zu lösen. Beim „Pit Stop“ können die Fahrer zeigen, wie schnell sie die markierten Vorderräder ausbauen und bei der richtigen GS wieder einbauen können.
Die „Camp Champs“ werden im Dunkeln ermittelt und müssen auf einem abgesperrten Areal Gegenstände in einer vorgegebenen Reihenfolge so schnell wie möglich von einer Tonne zur nächsten befördern. Die sanfte Gasannahme im Rain-Modus unterstützt hierbei die Fahrer, die daran gedacht hatten.
Die Camps befinden sich oft mitten im Dschungel, idyllisch am See gelegen, wo nachts die Frösche mit den schnarchenden Teilnehmern in ihren Zelten um die Wette quaken.
Ein großes Catering-Team vom Shangri-La Hotel in Chiang Mai versorgt die Teilnehmer mit leckerem thailändischen Essen und immer reichlich gut gekühlten Getränken. Das es eine bayrische Veranstaltung ist, läßt sich leicht an den 4.000 Dosen konsumierten Singha Biers erkennen. Unterwegs sorgen die täglichen Eispausen für eine willkommene Abkühlung und die Gelegenheit, mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.
Neben den Sonderprüfungen sind es vor allem die hohen Temperaturen und die extreme Luftfeuchtigkeit, mit denen die Fahrer zu kämpfen haben. Zu Hause im Trainingsmodus seine beste Leistung zu erbringen ist einfach. Vor Ort dann unter Stress, Hitze, Staub und den Augen der Zuschauer das volle Potential abzurufen, gelingt den Fahrern nur teilweise. Viele hadern mit sich und ihrer Leistung und es fällt ihnen schwer, zum eigentlichen Gedanken der Trophy zurück zu kommen, dass der Spaß im Vordergrund stehen sollte, denn, wie gesagt, #itsnotarace. Team Japan ist bei dieser Challenge auf jeden Fall das Gewinnerteam.
Das gemeinsame Training hat die GS Girls zu einem guten Team zusammengeschweißt. Stephanie ist die Fahrerin mit der größten Erfahrung und Fahrtechnisch auch vielen der männlichen Teilnehmer voraus. Sie zieht ihr Damen-Team über die Pisten und ihr wippender Zopf ist für Amy und Morag regelmäßig ein Zeichen dafür, ein paar Sprünge zu wagen.
Am Abschlusstag erwarten die Teilnehmer zwei Prüfungen, die vor allem ihre Trial-Fähigkeiten testen. Werners kurzer Trial-Parcours an einem Hang gibt einen Vorgeschmack auf die Abschlussprüfung, die in der Nähe des Ziels absolviert wird. Die Damen vom IFT zirkeln gleichmäßig die Strecke entlang und zeigen ihre Geschicklichkeit auf der schweren GS.
Beim Finale können die Fahrer auf der anspruchsvoll abgesteckten Strecke noch einmal alles wagen, denn die Prüfung wird mit doppelten Punkten belohnt. Jeder Fehler führt jedoch zu Punktabzügen. Die letzten 40 km dorthin fahren die Teams im Konvoi mit rund 100 Fans, was die Stimmung zusätzlich zur Hitze in Wallung bringt.
Stephanie meistert nach dem Le-Mans-Start den Parcours zügig und hilft dann Morag, die auf der letzten Auffahrt die Balance verliert. In Teamwork schaffen es die drei, die Aufgabe zu beenden und fallen sich im Ziel erschöpft in die Arme.
Sie sind zwar die letzten im Ranking, doch ihre Freude kann das nur kurz trüben. Sie haben über sieben Tage gezeigt, was in ihnen steckt und ihr großartiges Fahrkönnen unter Beweis gestellt. Und auf der Abschlussparty werden sie genauso gefeiert, wie die Sieger-Teams.
Team Südafrika schafft im dritten Anlauf endlich den seit Jahren angestrebten GS Trophy Sieg mit 31 Punkten Vorsprung. Team Deutschland und Team UK, die punktgleich abschneiden, teilen sich den zweiten Platz. Diese drei Teams haben bei allen Prüfungen konstant gute Leistungen erzielt und so vom ersten Tag an reichlich Punkte auf ihr Konto geschaufelt.
Die GS Girls sind stolze und glückliche Botschafterinnen aller Offroadfahrerinnen, die jetzt ihr Training starten können, denn soviel ist klar: von nun an werden immer Frauen bei der GS Trophy mitfahren.
Alle Teilnehmer reisen mit einem riesigen Schatz an unvergesslichen Erinnerungen nach Hause, den sie dort großzügig teilen und so ihr einmaliges Abenteuer immer lebendig halten werden.
Wir dürfen gespannt sein, wie viele Teilnehmer bei der nächsten Trophy als Marshall zurück kehren, denn als Teilnehmer darf man ja nur einmal dabei sein.
#MakeLifeARide