Etappe 4 – 05.01.2011

Nach der gestrigen schweißtreibenden Etappe musste ich mich vor der Anden-Überquerung in dicke Motorradklamotten einpacken und bin wie ein Michelin-Münnchen in Jujuy an den Start gegangen. wührend der ersten 100 Kilometer in stockdunkler Nacht und bei leichtem Regen habe ich die Berge erklettert. Eigentlich nicht mein Ding, aber muss ja. Nach Sonnenaufgang konnte ich sofort Gas gegeben, denn heute waren nicht so viele überholende Autos in den Bergen unterwegs wie gestern. In ca 4.800 m Höhe überquerten wir die Anden, das Ganze weitere 100km lang. Die dünne Luft und meine Erkültung forderten ihren Tribut. Eins der 5 Sauerstoffzelte, die für die Rally aufgebaut wurden, nutzte ich für einen kurzen Check, weil ich vor Müdigkeit fast auf dem Motorrad eingeschlafen bin. Die Krankenschwestern haben mich nach kurzer Untersuchung sofort dabehalten und mit Sauerstoff versorgt. Danach fühlte ich mich besser, habe aber meinen nüchsten Start leicht verpasst. Anschließend ging es weiter Richtung Tal durch die Atacama-Wüste. Die Temperaturen stiegen auch wieder und ich konnte meine zu warmen Klamotten bei der ASO abgeben, die den Rücktransport ins Bivouk organisiert haben. Zwischendurch hatte ich noch Probleme mit der Technik. Das GPS hatte gestern ein Problem mit den Tasten. Heute hat es den ersten Wegpunkt nicht erfasst und konnte sich dadurch nicht richtig kalibrieren. Als ich vor einen ziemlich großen Stein fuhr musste ich außerdem feststellen, dass mein Tripmaster nicht richtig arbeitet. Trotz Külte und nicht funktionierender Technik bin ich müde, aber zufrieden nach rund 18 Stunden ins Bivouk eingefahren.