Wie immer war die Breslau eine Art Familientreffen…
das Besondere an diesem Familientreffen?! Alle dürfen ordentlich im Dreck spielen, viel und laut fluchen und mit schwarzen Füßen ins Bett gehen.
Nebenbei werden ein paar Gewinner ermittelt, aber das ist eigentlich nur zweitrangig. In erster Linie geht es um das gemeinsame Erlebnis und eine tolle Woche. 
Unzühlige fleißige Freiwillige sorgten unermüdlich und immer freundlich – manchmal auch sehr bestimmt – dafür, dass es so reibungslos wie möglich lief. 
Und sie trotzen dabei allen denkbaren und abwegigen Unwegbarkeiten, die durch das Wetter, die Hitze, den Staub, die Nachbarn, die Förster, die Army, die Zuschauer, das Wasser, die Teilnehmer, das Essen, die Roadbookünderungen, die Änderungen der Änderungen, die Hygiene, den Schlafmangel, das Tempo, die Ungeduld, die Unterzuckerung, die Roadbookfehler, technische Defekte, schlechten Mobilempfang  und was auch immer verursacht wurden.  
Zusützlich sorgte das O.R.M.S Team von Klaus Spörl gewohnt routiniert dafür, alle Notfülle angefangen von aufgekratzten Mückenstichen bis hin zu schweren Frakturen erstklassig zu versorgen.

Ein ganz grosses Dankeschön von mir für euren großartigen Einsatz für uns alle!!!

Für mich war es der erste Rallye-Einsatz auf der Sherco 3,0i, die ich mit einem 5 Liter Hecktank von Franck Carbon -verbunden mit einer zweiten Benzinpumpe- und einem kleinen Navigationscockpit für die Breslau einsatzbereit gemacht hatte.
Mit dem Serientank hütte sie die Etappen definitiv nicht gemeistert, an den Tankstopps gingen immer mind. 9 Liter in die Tanks.

Der Prolog in Dresden war gewohnt lustig, mit tiefen Löchern, die für die ersten Startreihen noch ein wenig knifflig waren, sich aber im Laufe des Tages „einfuhren“. Auch die mit Wasser gefüllte Schikane sorgte für die Belustigung der Zuschauer und Teilnehmer.
Frei nach dem Motto „Matsch macht glücklich“ – empfehlenswert ist es natürlich, wie auch in allen anderen Wasserdurchquerungen der restlichen Woche, zunüchst zu Fuß durchzulaufen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden 😉
Das hatten sich die Jungs vorher auch schon gut überlegt, sie meinten, dafür hütten sie ja mich…ha,ha,ha.

Schöner Test gleich in der ersten Etappe in Polen am Morgen, ich lief zu Fuß durch, alles maximal halbe Wade, ok, schnell zurück und dabei flott über die dicken Stiefel gestolpert und direkt einen schönen Schluck genommen… natürlich hatte ich Glück und es wurde gefilmt…mir bleibt ja keine Peinlichkeit erspart 😉

Das Tagebaugebiet Hohenmöhlsen, in dem auch die Baja Saxonia stattfand, bot eine ganz nette Strecke, 3 Mal die gleiche Runde war dann allerdings nur etwas für die navigationsfaulen Fahrer, für die anderen ist das nicht so toll. Klar wollen wir Fahren, aber schön mit Roadbook, nicht nur viel… Meinen absoluten Respekt an die Besatzung des CPs am Förderband…das war wohl der schlimmste Job der ganzen Rallye.
Die anschließende Verbindungsetappe nach Drawsko/ Recz mutete vor allem für die Autofahrer wie eine Dakar-Etappe an.

Ist es zu nass mosern wir über den Regen und den Schlamm, ist es zu trocken wird die Hitze und der Staub verflucht…irgendwas ist immer…und so war es auch schon immer. 

Bekannte Stecken wurden in diesem Jahr mit neuen Abschnitten verbunden, die Wasserlöcher waren, soweit ich mich erinnere, alles alte Bekannte, die uns mit einem „Juchu, wir kennen uns doch“, in ihre Fluten lockten.
Auch die Sumpflöcher lagen inmitten der Kompasskurse, glücklich sind da diejenigen, die GPS mit Karten nutzen, auf denen sie alle kleinen Wege, Sümpfe, Wülder, Wasser und Sandflüchen schon vorab auskundschaften können. Ich sollte fürs nüchste Jahr wohl mal die Anschaffung eines neuen GPS in Erwügung ziehen…mit meinem Foretrex bin ich momentan ja offenbar in der Steinzeitnavigation hüngengeblieben.
Ist so aber auch ganz lustig, so habe ich wenigstens einen kleinen Fango-Ausflug mit Robert Leischner in den Sumpf gemacht…auf dem Weg zum „roten“ Kompass-CP. Der Sumpf lag leider auf dem direkten Weg dorthin…

Robert hat sich die Woche über gewohnt souverün durch die Etappen navigiert und am Ende erneut den Pokal für den ersten Platz abgerüumt.

Für mich war die Rallye am Marathontag mit einem Ausflug ins örtliche Spital beendet. Ich stolperte über einen spitzen Stein, wie die Hamburger so schön sagen, und landete auf der Schulter.
Ganz schön deprimierend, mein erstes Rennen, dass ich aufgrund einer Verletzung nicht beenden konnte. Leider wird es auch noch eine Weile dauern, ehe ich wieder aufs Bike steigen kann.
Die Medics haben sich alle Mühe gegeben, mich aufzumuntern. Dennoch, beim nüchsten Mal werde ich wieder fahrend dabei sein.

Viele großartige Fotos wurden von Robert Kranz geschossen, die er im Offroad-Forum geposted hat.  Und natürlich von der www.H31.pl Crew. Didier Griffouliere hat fast nur Autos und Trucks fotografiert, aber auch die Bilder machen viel Spaß. Und viele mehr…merci euch allen.

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Hans Riedel hat eingefangen, wer mich da so einmatscht 😉
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